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Auftakt der Veranstaltungsreihe "Arbeit und Demokratie"

23.04.2024

Die Bedeutung der Erinnerungsgeschichte für die Weiterentwicklung der sozialen Demokratie

Am Dienstagabend, dem 23. April startete die Veranstaltungsreihe "Arbeit und Demokratie" mit zwei Vorträgen zum Thema der Bedeutung der Erinnerungsgeschichte für die Weiterentwicklung der sozialen Demokratie im Atrium des ehemaligen Opel-Verwaltungsgebäudes auf Mark 51°7. An der hybriden Veranstaltung nahmen sowohl vor Ort als auch digital insgesamt um die 100 Personen teil.

Grußvideo Christiane Benner
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Nach der Eröffnung durch Prof. Dr. Manfred Wannöffel, Geschäftsführer der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB/IGM, die neben den Kooperationspartnern des Netzwerks der Arbeits- und Gewerkschaftsforschung in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und der Akademie für Mitbestimmung Hauptorganisatorin der Veranstaltungsreihe ist, begrüßte die Erste Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, die Anwesenden mit einem Grußvideo. Sie hob darin die Bedeutung der Idee der Wirtschaftsdemokratie und der Tarifautonomie hervor, erkannte dabei die wichtige Rolle der innerbetrieblichen Konfliktbewältigung an und hob deren gemeinsame Bedeutung für die Herausforderungen im Kontext der sozial-ökologischen Transformation hervor. An dieser Stelle möchten wir uns für die z.T. schlechte Internetverbindung entschuldigen und allen digital Anwesenden die Möglichkeit geben, das Grußvideo unter folgendem Link: https://seafile.noc.ruhr-uni-bochum.de/f/30e2dcab112d43adb6d0/ erneut abzurufen und abzuspielen.

Grußworte Tobias Nadjib 1. Abend "Arbeit und Demokratie"
Lupe

Auf das Grußvideo folgten Grußworte von Tobias Nadjib, Geschäftsführer bei Volkswagen Infotainment und damit "Nachbar" des Opel-Werkes auf dem Gelände von Mark 51°7. Er plädierte für eine "bunte Gesellschaft" und hob hervor, dass es im Interesse der Unternehmen läge, sich nicht alleinig an der Zukunft des Wirtschaftstandortes Deutschland auszurichten, sondern dabei ganzheitlich die gesellschaftliche Zukunft in den Blick zu fassen. Dabei konnte er aus eigenen Erfahrungen von seiner Position als CEO mit Migrationshintergrund berichten.

Grußworte Prof. Hertwig 1. Abend "Arbeit und Demokratie"
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Als Vertreter der Ruhr-Universität Bochum richtete Prof. Dr. Markus Hertwig, Lehrstuhlinhaber für Soziologie der digitalen Transformation ebenfalls Grußworte an das Publikum. Er ordnete den Begriff der sozialen Demokratie soziologisch ein und bezeichnete die Veranstaltungsreihe "Arbeit und Demokratie" als praktischen Beitrag für den Kampf um Demokratie.

Vortrag Prof. Berger 1. Abend "Arbeit und Demokratie"
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Auf die Grußworte folgte dann der erste Vortrag des Abends, von Prof. Dr. Stefan Berger, Direktor des Instituts für soziale Bewegungen. Er bezog sich in seinem Vortrag vor allem auf die "Kommission Erinnerunggeschichte der sozialen Demokratie" und deren Ergebnisse. So bewertete er Gewerkschaften als Akteure, deren Aufgabe es sei, an soziale Demokratie zu erinnern und appellierte an diese, Ressourcen der Erinnerung in die gewerkschaftliche Arbeit einzubinden. Weiterhin berichtete er von dem Vorhaben des internationalen Netzwerks für Gewerkschaftsgeschichte und -gedächtnis, soziale Teilhabe als Thema in die bereits bestehende Route der Industriekultur im Ruhrgebiet mit einzubringen.

Vortrag Ulrich Borchers 1. Abend "Arbeit und Demokratie"
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Ulrich Borchers vom Bündnis gegen Rechts referierte in seinem Vortrag über die Aufarbeitung der Standorte von Zwangsarbeiter- und Konzentrationslagern hiesiger Unternehmen während der Zeit des Nationalsozialismus. Dafür erklärte er den Anwesenden die Hintergründe sowie Funktion einer interaktiven Karte mit Standorten von Kriegsgefangenen-, Zwangsarbeiter- Konzentrationslagern und Gefängnissen in Bochum während des Faschismus. Weiterhin wies er auf die Initiative Nordbahnhof und den Standort Bergen als Erinnerungsort für Zwangsarbeit hin. Damit hob er die tragende Rolle von haptischen Erinnerungsorten hervor und appellierte ans Publikum, dass jeder und jede für sich selbst aktiv werden müsse, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.

Nach dem gelungenen Auftakt der Veranstaltungsreihe, freuen wir uns, Sie in der nächsten Woche am 30. April zum Vortrag Prof. Dr. Rolf G. Heinze (Seniorprofessor an der Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB) über die Rolle von Wohlfahrtsverbänden auf dem sich wandelnden Arbeitsmarkt zu begrüßen. Link zur Veranstaltungshomepage: https://www.akademie.rub.de/arbeit-und-demokratie/ Direkt zum Anmeldeformular: https://www.akademie.rub.de/ninja-forms/156pfbj/